Behandlungsmöglichkeiten bei Kniearthrose: Von konservativen Therapien bis zu neuen Verfahren

Kniearthrose (Gonarthrose) zählt zu den häufigsten degenerativen Gelenkerkrankungen in Deutschland und Österreich. Die schmerzhafte Abnutzung des Knorpelgewebes im Kniegelenk schränkt die Mobilität vieler Betroffener erheblich ein und beeinträchtigt ihre Lebensqualität. Während früher oft nur wenige Behandlungsoptionen zur Verfügung standen, gibt es heute ein breites Spektrum an Therapieansätzen – von konservativen Methoden über innovative Knorpelbehandlungen bis hin zu modernsten chirurgischen Eingriffen. Diese Vielfalt ermöglicht eine individuelle, auf den Patienten zugeschnittene Behandlung.

Behandlungsmöglichkeiten bei Kniearthrose: Von konservativen Therapien bis zu neuen Verfahren Image by Niek Verlaan from Pixabay

Was soll man nicht essen bei Arthrose?

Die Ernährung spielt eine bedeutende Rolle bei der Behandlung von Kniearthrose. Bestimmte Lebensmittel können Entzündungsprozesse im Körper fördern und dadurch Arthrosebeschwerden verstärken. Zu den problematischen Nahrungsmitteln zählen vor allem:

  • Stark verarbeitete Lebensmittel mit hohem Zucker- und Fettgehalt

  • Rotes Fleisch und Wurstwaren

  • Raffinierte Kohlenhydrate wie Weißmehlprodukte

  • Alkohol in größeren Mengen

  • Omega-6-reiche Pflanzenöle (Sonnenblumenöl, Maiskeimöl)

  • Zucker und zuckerhaltige Getränke

Stattdessen empfehlen Ernährungswissenschaftler eine mediterrane, entzündungshemmende Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, Olivenöl und fettreichem Fisch. Antioxidantienreiche Lebensmittel wie Beeren, grünes Blattgemüse und Nüsse können die körpereigenen Reparaturmechanismen unterstützen. Eine ausgewogene Ernährung kann nicht nur Entzündungsparameter senken, sondern unterstützt auch die Gewichtsreduktion – ein wichtiger Faktor bei der Entlastung des Kniegelenks.

Arthrose neue Behandlungsmethoden

Die Forschung im Bereich der Arthrosetherapie hat in den letzten Jahren bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Zu den innovativen Behandlungsansätzen gehören:

  1. Stammzellentherapie: Bei diesem Verfahren werden körpereigene Stammzellen (meist aus Knochenmark oder Fettgewebe) entnommen, aufbereitet und ins betroffene Kniegelenk injiziert. Das Ziel ist die Regeneration des geschädigten Knorpelgewebes.

  2. PRP-Therapie (Platelet-Rich Plasma): Hierbei werden Thrombozytenkonzentrate aus dem eigenen Blut gewonnen und ins Kniegelenk gespritzt. Die enthaltenen Wachstumsfaktoren sollen die Heilung fördern und Entzündungsprozesse reduzieren.

  3. Hyaluronsäure-Präparate der neueren Generation: Diese verbesserten Präparate können länger im Gelenk verbleiben und bieten eine bessere Schmierung und Stoßdämpfung.

  4. Minimalinvasive arthroskopische Verfahren: Moderne Operationstechniken ermöglichen schonende Eingriffe mit kleinen Schnitten, kürzeren Erholungszeiten und besseren kosmetischen Ergebnissen.

  5. Orthobiologika: Diese neuartigen Substanzen kombinieren verschiedene biologische Komponenten wie Wachstumsfaktoren und Stammzellen, um die Gelenkumgebung zu verbessern.

Diese innovativen Therapieansätze befinden sich teilweise noch in der klinischen Erprobung, zeigen jedoch vielversprechende Ergebnisse, besonders in frühen und mittleren Arthrosestadien.

Knorpelschaden Knie Behandlung

Bei Knorpelschäden im Knie existieren verschiedene Behandlungsstrategien, abhängig vom Ausmaß der Schädigung und dem Alter des Patienten:

Bei kleinen, oberflächlichen Knorpeldefekten kann die Mikrofrakturierung zum Einsatz kommen. Dabei werden kleine Löcher in den freiliegenden Knochen gebohrt, um die Einwanderung von Stammzellen zu fördern, die neues, knorpelähnliches Gewebe bilden.

Für mittlere bis größere Defekte bietet die autologe Chondrozyten-Implantation (ACI) eine fortschrittliche Option. In einem zweistufigen Verfahren werden zunächst gesunde Knorpelzellen entnommen, im Labor vermehrt und anschließend in den Defekt implantiert.

Die OATS-Technik (Osteochondral Autograft Transfer System) eignet sich besonders für umschriebene Knorpeldefekte. Dabei werden kleine Knorpel-Knochen-Zylinder aus weniger belasteten Gelenkbereichen entnommen und in den Defekt transplantiert.

Begleitend zu diesen chirurgischen Verfahren können konservative Maßnahmen wie Physiotherapie, Gewichtsreduktion und entzündungshemmende Medikamente den Heilungsprozess unterstützen und das Behandlungsergebnis optimieren.

Bei fortgeschrittenen Knorpelschäden mit Beeinträchtigung des darunterliegenden Knochens können kniegelenkserhaltende Umstellungsosteotomien oder in schweren Fällen ein künstlicher Gelenkersatz (Knie-TEP) notwendig werden.

Kniearthrose Schmerzsalben

Topische Präparate zur äußerlichen Anwendung stellen eine wichtige Säule in der symptomatischen Behandlung von Kniearthrose dar. Diese Schmerzsalben bieten den Vorteil, dass sie direkt am Schmerzort wirken und in der Regel weniger systemische Nebenwirkungen verursachen als oral eingenommene Schmerzmittel.

Auf dem Markt existieren verschiedene Arten von Schmerzsalben, die bei Kniearthrose zum Einsatz kommen können:

Wirkstoffgruppe Wirkungsweise Beispielpräparate Besonderheiten
NSAR-haltige Salben Hemmen Entzündungsprozesse lokal Diclofenac-Gel, Ibuprofen-Creme Schneller Wirkungseintritt, geringe systemische Aufnahme
Capsaicin-Präparate Wirken über Schmerzrezeptor-Desensibilisierung Capsaicin-Creme (0,025-0,075%) Anfängliches Wärmegefühl, kumulative Wirkung
Kühlende Salben Schmerzlinderung durch Kälteeffekt Menthol- oder Campher-haltige Gele Schnelle, aber kurze Wirkdauer
Arnika-Präparate Pflanzliche entzündungshemmende Wirkung Arnika-Gel, Arnika-Salbe Für leichte bis mittlere Beschwerden
Teufelskralle-Extrakte Pflanzlicher Wirkstoff mit entzündungshemmenden Eigenschaften Teufelskralle-Salbe Alternative bei NSAR-Unverträglichkeit

Preise, Kosten oder Kostenschätzungen, die in diesem Artikel erwähnt werden, basieren auf den neuesten verfügbaren Informationen, können sich jedoch im Laufe der Zeit ändern. Unabhängige Recherchen werden empfohlen, bevor finanzielle Entscheidungen getroffen werden.

Für eine optimale Wirkung sollten Schmerzsalben regelmäßig und gemäß den Anweisungen angewendet werden. Die meisten topischen Präparate werden 2-3 Mal täglich auf die betroffene Region aufgetragen. Wichtig ist, die Salbe nicht auf offene Wunden oder verletzte Haut aufzutragen. Bei langfristiger Anwendung oder ausbleibender Besserung sollte ein Arzt konsultiert werden, um die Therapie anzupassen oder zu ergänzen.

Umfassendes Behandlungskonzept bei Kniearthrose

Ein erfolgreicher Therapieansatz bei Kniearthrose kombiniert oft verschiedene Behandlungsmethoden. Eine multimodale Therapie umfasst typischerweise Gewichtsmanagement, angepasste Bewegungstherapie, medikamentöse Behandlung und bei Bedarf chirurgische Eingriffe. Die Auswahl der geeigneten Behandlungsstrategie muss individuell erfolgen und berücksichtigt Faktoren wie das Alter des Patienten, den Schweregrad der Arthrose, Begleiterkrankungen und die persönlichen Ziele des Betroffenen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung kann das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen und die Lebensqualität deutlich verbessern.

Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken und sollte nicht als medizinischer Rat betrachtet werden. Bitte konsultieren Sie einen qualifizierten Gesundheitsexperten für persönliche Beratung und Behandlung.