Hörgeräte: Ein umfassender Leitfaden für besseres Hören

Hörgeräte sind moderne technologische Hilfsmittel, die Menschen mit Hörverlust zu einem besseren Hörvermögen verhelfen können. Dabei handelt es sich um kleine elektronische Geräte, die Schall aufnehmen, verstärken und direkt ins Ohr leiten. In Deutschland leiden etwa 16 Millionen Menschen unter Hörproblemen, doch nur etwa ein Drittel der Betroffenen nutzt tatsächlich Hörgeräte. Die Technologie hat sich in den letzten Jahren rapide entwickelt – vom einfachen Schallverstärker hin zu digitalen Minicomputern mit beeindruckenden Funktionen.

Hörgeräte: Ein umfassender Leitfaden für besseres Hören

Phonak Hörgeräte: Technologie und Innovation

Die Schweizer Firma Phonak gehört zu den weltweit führenden Herstellern von Hörgeräten und ist für ihre innovativen Lösungen bekannt. Phonak Hörgeräte zeichnen sich durch modernste Technologie aus, die speziell darauf ausgerichtet ist, das Sprachverstehen zu verbessern und Hintergrundgeräusche zu reduzieren. Die Produktpalette umfasst verschiedene Modelle, von Im-Ohr-Geräten (IdO), die nahezu unsichtbar sind, bis hin zu Hinter-dem-Ohr-Geräten (HdO), die für stärkere Hörverluste geeignet sind.

Das Unternehmen hat mit seiner Marvel-Plattform und den neueren Paradise und Lumity Serien bedeutende Fortschritte in der Konnektivität erreicht. Diese Hörgeräte können sich direkt mit Smartphones, Fernsehern und anderen Bluetooth-fähigen Geräten verbinden. Die AutoSense OS-Technologie von Phonak analysiert kontinuierlich die Hörumgebung und passt die Einstellungen automatisch an, was besonders in lauten Umgebungen von Vorteil ist.

Preisliste Hörgeräte: Was kostet gutes Hören?

Die Kosten für Hörgeräte variieren erheblich je nach Technologieniveau, Funktionsumfang und Bauform. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Kassengeräten, die von den gesetzlichen Krankenkassen bezuschusst werden, und Privatgeräten, bei denen der Patient die Mehrkosten selbst trägt.

Gesetzlich Versicherte erhalten einen Festzuschuss von etwa 750 Euro pro Hörgerät. Dieser Zuschuss deckt in der Regel die Kosten für ein einfaches Hörgerät ab. Möchte man jedoch ein technisch fortschrittlicheres Modell, fallen Zuzahlungen an, die je nach gewähltem Gerät zwischen einigen hundert bis mehreren tausend Euro betragen können.

Die Preisklassen lassen sich grob einteilen in:

  • Einsteigerklasse: 1.000 bis 1.500 Euro pro Gerät

  • Mittelklasse: 1.500 bis 2.200 Euro pro Gerät

  • Premiumklasse: 2.200 bis 3.500 Euro pro Gerät

Zu beachten ist, dass Hörgeräte typischerweise paarweise angepasst werden, sodass sich die genannten Kosten meist verdoppeln.

Hörgeräte Vergleich: Welches Modell passt zu mir?

Bei der Wahl des richtigen Hörgeräts spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Neben dem Grad des Hörverlusts sind auch der persönliche Lebensstil, ästhetische Präferenzen und technologische Anforderungen wichtig. Ein gründlicher Vergleich kann helfen, das optimale Gerät zu finden.

Die gängigsten Bauformen sind:

  1. Hinter-dem-Ohr-Geräte (HdO): Diese Modelle sitzen hinter dem Ohr und leiten den Schall über einen kleinen Schlauch oder ein dünnes Kabel ins Ohr. Sie eignen sich für leichten bis schweren Hörverlust und sind leicht zu handhaben.

  2. Im-Ohr-Geräte (IdO): Diese Geräte werden individuell an den Gehörgang angepasst und sind von außen weniger sichtbar. Sie sind für leichten bis mittleren Hörverlust geeignet.

  3. Komplett-im-Ohr-Geräte (CIC) oder Im-Kanal-Geräte (IIC): Diese äußerst diskreten Modelle sitzen tief im Gehörgang und sind von außen kaum zu sehen. Sie eignen sich für leichten bis mittelschweren Hörverlust.

Neben der Bauform sind technische Eigenschaften wie Direktanbindung an Smartphones, Rauschunterdrückung, Anzahl der Hörprogramme und Akku- oder Batteriebetrieb wichtige Vergleichskriterien.

Beste Hörgeräte: Aktuelle Modelle im Überblick

Die Frage nach dem “besten” Hörgerät kann nicht pauschal beantwortet werden, da die individuellen Bedürfnisse stark variieren. Dennoch lassen sich einige aktuelle Modelle hervorheben, die in verschiedenen Kategorien überzeugen.

Bei den Im-Ohr-Geräten sind besonders die neuen Modelle mit Lithium-Ionen-Akkus beliebt, die eine Laufzeit von bis zu 24 Stunden bieten und kein regelmäßiges Batteriewechseln erfordern. Im Bereich der Konnektivität punkten Hersteller wie Phonak, Oticon und ReSound mit direkter Smartphone-Anbindung und speziellen Apps, über die Einstellungen vorgenommen werden können.

Für Menschen mit starkem Hörverlust bieten Power-Hörgeräte wie das Phonak Naída oder das Signia Power eine besonders leistungsstarke Verstärkung. Träger mit aktivem Lebensstil profitieren von robusten, wasserfesten Modellen wie dem Oticon More oder dem Phonak Audéo Life.

Hersteller und Modelle im Vergleich

Im folgenden Vergleich werden einige führende Hörgeräte-Modelle gegenübergestellt:


Hersteller Modell Technologiestufe Bauform Besondere Merkmale Preisklasse
Phonak Audéo Paradise Premium HdO Direktes Bluetooth-Streaming, wiederaufladbar, Spracherkennung 2.400-3.000 €
Oticon More Premium HdO KI-basierte Klangverarbeitung, wiederaufladbar, Direktstreaming 2.300-2.900 €
Signia Styletto AX Mittelklasse HdO Stylisches Design, wiederaufladbar, Direktstreaming 1.800-2.400 €
ReSound ONE Premium HdO M&RIE Technologie, wiederaufladbar, Direktstreaming 2.300-2.800 €
Widex Moment Premium IdO PureSound Technologie, wiederaufladbar, Smartphone-App 2.200-2.700 €

Preise, Raten oder Kostenschätzungen in diesem Artikel basieren auf den neuesten verfügbaren Informationen, können sich jedoch im Laufe der Zeit ändern. Unabhängige Recherche wird empfohlen, bevor finanzielle Entscheidungen getroffen werden.


Der Weg zum individuell passenden Hörgerät

Der erste Schritt zur Hörgeräteversorgung beginnt meist beim HNO-Arzt, der eine Hörprüfung durchführt und bei Bedarf eine Verordnung für ein Hörgerät ausstellt. Mit dieser Verordnung kann man einen Hörakustiker aufsuchen, der eine ausführliche Beratung anbietet und verschiedene Modelle zum Probetragen bereitstellt.

Die Anpassungsphase ist entscheidend für den Erfolg mit dem Hörgerät. In mehreren Sitzungen wird das Gerät fein justiert, um den individuellen Hörbedürfnissen gerecht zu werden. Die meisten Akustiker bieten Probetragezeiten von mehreren Wochen an, in denen man das Hörgerät im Alltag testen kann. Diese Phase sollte genutzt werden, um das Hörgerät in verschiedenen Situationen zu erleben und Anpassungsbedarf zu identifizieren.

Nach dem Kauf ist eine regelmäßige Wartung wichtig, um die Lebensdauer des Geräts zu verlängern. Dazu gehören die tägliche Reinigung, regelmäßige Checks beim Hörakustiker und bei Bedarf der Austausch von Verschleißteilen.

Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken und sollte nicht als medizinischer Rat betrachtet werden. Bitte konsultieren Sie einen qualifizierten Gesundheitsexperten für persönliche Beratung und Behandlung.