Kakerlaken im Haus (auch nachts): Gründe für ihr Auftreten, wo sie sich verstecken und was man tun kann, um sie loszuwerden.

Kakerlaken zählen weltweit zu den am weitesten verbreiteten Hausschädlingen. In Österreich treten vor allem die Deutsche Schabe und die Orientalische Schabe auf. Diese Insekten sind nicht nur unangenehm, sondern können auch gesundheitliche Risiken mit sich bringen, da sie Krankheitserreger übertragen können. Ein Befall entwickelt sich oft unbemerkt, da die Tiere nachtaktiv sind und sich tagsüber in dunklen, schwer zugänglichen Bereichen aufhalten. Das Verständnis ihrer Lebensweise ist der erste Schritt zur erfolgreichen Bekämpfung.

Warum dringen Kakerlaken in Ihr Zuhause ein?

Kakerlaken werden hauptsächlich von drei Faktoren angezogen: Nahrung, Wasser und Wärme. Bereits kleinste Nahrungsreste in der Küche, offene Lebensmittelbehälter oder Krümel unter Möbeln bieten ausreichend Nahrung für eine wachsende Population. Feuchtigkeit spielt eine ebenso wichtige Rolle, weshalb Badezimmer, Küchen und Kellerräume besonders gefährdet sind. Undichte Rohre, tropfende Wasserhähne oder Kondenswasser schaffen ideale Lebensbedingungen. Zudem bevorzugen Kakerlaken warme Umgebungen, was beheizte Wohnräume besonders attraktiv macht. Oft gelangen die Tiere über Risse in Wänden, undichte Türen, Lüftungsschächte oder sogar mit Lebensmittelverpackungen und gebrauchten Möbeln ins Haus. In Mehrfamilienhäusern können sie sich durch Rohrleitungen und Kabelkanäle von Wohnung zu Wohnung ausbreiten.

Wo verstecken sich Kakerlaken?

Kakerlaken sind Meister im Verstecken und bevorzugen dunkle, enge Spalten, in denen sie sich sicher fühlen. Typische Verstecke finden sich hinter Küchengeräten wie Kühlschränken, Herden und Geschirrspülern, wo Wärme und gelegentlich Feuchtigkeit vorhanden sind. Auch unter Spülen, in Schränken und hinter losen Fußleisten halten sie sich gerne auf. Im Badezimmer verstecken sie sich häufig hinter Waschbecken, in Abflussrohren oder unter Badewannen. Weitere beliebte Rückzugsorte sind Hohlräume in Wänden, Zwischendecken, Kartons, Zeitungsstapel und elektrische Geräte. Da Kakerlaken sehr flache Körper haben, passen sie in Spalten, die nur wenige Millimeter breit sind. Ihre Anwesenheit lässt sich oft an Kotspuren, abgestreiften Häuten und einem charakteristischen, muffigen Geruch erkennen.

Wie wird man sie los?

Die Bekämpfung von Kakerlaken erfordert eine Kombination aus Hygienemaßnahmen, mechanischen Methoden und gegebenenfalls chemischen Mitteln. Zunächst sollten alle Nahrungsquellen beseitigt werden: Lebensmittel in dicht schließenden Behältern aufbewahren, Krümel und Essensreste sofort entfernen, Müll regelmäßig entsorgen und Geschirr nicht über Nacht stehen lassen. Feuchtigkeitsquellen müssen ebenfalls eliminiert werden, indem undichte Stellen repariert und Oberflächen trocken gehalten werden. Risse und Spalten in Wänden, Böden und um Rohrleitungen sollten abgedichtet werden, um Verstecke zu reduzieren. Klebefallen helfen, das Ausmaß des Befalls zu ermitteln und einzelne Tiere zu fangen. Bei stärkerem Befall sind professionelle Schädlingsbekämpfer oft die sicherste Lösung, da sie über spezialisierte Ausrüstung und Erfahrung verfügen. Die Kosten für professionelle Schädlingsbekämpfung in Österreich variieren je nach Befallsstärke und Wohnungsgröße, liegen jedoch typischerweise zwischen 150 und 400 Euro für eine Behandlung. Mehrere Behandlungen können notwendig sein.

Preise, Gebühren oder Kostenangaben in diesem Artikel basieren auf den neuesten verfügbaren Informationen, können sich jedoch im Laufe der Zeit ändern. Eine unabhängige Recherche wird vor finanziellen Entscheidungen empfohlen.

Die wirksamsten Insektizide

Insektizide sind ein wichtiger Bestandteil der Kakerlakenbekämpfung, sollten jedoch mit Vorsicht und nach Anleitung verwendet werden. Ködergele gehören zu den effektivsten Mitteln, da sie von den Kakerlaken gefressen und in das Nest getragen werden, wo sie auch andere Tiere vergiften. Produkte mit Wirkstoffen wie Fipronil oder Hydramethylnon haben sich bewährt. Sprays mit Pyrethroiden wirken schnell, töten jedoch meist nur sichtbare Tiere und erreichen nicht die Verstecke. Stäube auf Basis von Kieselgur oder Borsäure können in Ritzen und Spalten aufgetragen werden und wirken durch Austrocknung der Insekten. Bei der Anwendung von Insektiziden ist auf die Sicherheit von Kindern und Haustieren zu achten. Schutzhandschuhe sollten getragen und Räume nach der Behandlung gut gelüftet werden. Langfristig ist eine Kombination verschiedener Methoden erfolgreicher als der alleinige Einsatz von Chemikalien.

Wie kann man einem Befall vorbeugen?

Vorbeugung ist der beste Schutz gegen Kakerlaken. Regelmäßige Reinigung, besonders in Küche und Bad, entzieht den Schädlingen die Lebensgrundlage. Lebensmittel sollten stets verschlossen aufbewahrt und Müll täglich entsorgt werden. Feuchtigkeit muss vermieden werden, indem undichte Stellen sofort repariert und Räume gut gelüftet werden. Risse, Spalten und Löcher in Wänden, Böden und um Rohrleitungen sollten abgedichtet werden. Fliegengitter an Fenstern und Türen verhindern das Eindringen von außen. Beim Kauf gebrauchter Möbel, Elektrogeräte oder Verpackungen sollte man auf Anzeichen von Schädlingen achten. In Mehrfamilienhäusern ist eine koordinierte Vorgehensweise aller Bewohner wichtig, da sich Kakerlaken sonst von einer Wohnung zur nächsten ausbreiten können. Regelmäßige Kontrollen, besonders in gefährdeten Bereichen, helfen, einen Befall frühzeitig zu erkennen und schnell zu handeln.

Kakerlaken im Haus sind ein ernstzunehmendes Problem, das konsequentes Handeln erfordert. Durch Hygiene, bauliche Maßnahmen und gezielte Bekämpfung lässt sich ein Befall jedoch erfolgreich eindämmen. Bei hartnäckigen Fällen sollte professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden, um eine vollständige Beseitigung zu gewährleisten.