Kniearthrose Behandlung: Überblick über wirksame Therapien und Schmerzlinderung

Kniearthrose (Gonarthrose) zählt zu den häufigsten Gelenkerkrankungen, unter der viele Menschen mittleren und höheren Alters leiden. Der fortschreitende Knorpelabbau im Kniegelenk verursacht typische Symptome wie Schmerzen, Steifheit und eingeschränkte Beweglichkeit. Die Behandlung dieser chronischen Erkrankung umfasst verschiedene therapeutische Ansätze - von konservativen Maßnahmen wie Schmerzsalben und Physiotherapie bis hin zu operativen Eingriffen bei fortgeschrittenen Fällen. In diesem Artikel stellen wir die wichtigsten Behandlungsmöglichkeiten vor und geben Ratschläge zur Symptomlinderung.

Kniearthrose Behandlung: Überblick über wirksame Therapien und Schmerzlinderung Image by Tung Lam from Pixabay

Schmerzsalben bei Arthrose: Überblick und Anwendung

Schmerzsalben gehören zu den beliebtesten Mitteln der Selbstbehandlung bei Kniearthrose. Sie lassen sich in verschiedene Wirkstoffgruppen einteilen. NSAR-haltige Salben (mit nicht-steroidalen Antirheumatika wie Diclofenac oder Ibuprofen) hemmen Entzündungsprozesse und lindern Schmerzen durch lokale Wirkung. Wärmende Präparate mit Wirkstoffen wie Capsaicin regen die Durchblutung an und können das Schmerzempfinden reduzieren. Kühlende Salben mit Menthol oder Kampfer wirken hingegen über eine Reizung der Kälterezeptoren schmerzlindernd.

Bei der Anwendung sollte die Salbe sanft in die Haut um das betroffene Gelenk einmassiert werden, bis sie vollständig eingezogen ist. Die Häufigkeit der Anwendung richtet sich nach dem jeweiligen Produkt und sollte entsprechend der Packungsbeilage erfolgen. Wichtig ist zu beachten, dass Schmerzsalben zwar Symptome lindern können, jedoch keinen Einfluss auf den Krankheitsverlauf haben. Bei länger anhaltenden oder zunehmenden Beschwerden sollte daher ärztlicher Rat eingeholt werden.

Mittel zur Linderung von Arthrosebeschwerden

Neben äußerlichen Anwendungen gibt es verschiedene Mittel zur innerlichen Anwendung, die Arthrosebeschwerden lindern können. Oral einzunehmende Schmerzmittel wie Paracetamol oder NSAR (Ibuprofen, Diclofenac) kommen häufig zum Einsatz, sollten aber wegen möglicher Nebenwirkungen nur nach ärztlicher Anweisung und nicht dauerhaft eingenommen werden. Chondroprotektiva wie Glucosamin und Chondroitinsulfat werden von manchen Patienten als knorpelschützend empfunden, wobei ihre Wirksamkeit wissenschaftlich umstritten ist.

Bei stärkeren Beschwerden können vom Arzt Injektionen mit Kortison direkt ins Kniegelenk verabreicht werden, um Entzündungen und Schmerzen schnell zu reduzieren. Eine weitere Option sind Hyaluronsäure-Injektionen, die als Gelenkschmiere fungieren und die Beweglichkeit verbessern können. Auch physikalische Therapien wie Kälteanwendungen bei akuten Schmerzen oder Wärmebehandlungen bei chronischen Beschwerden können eine wertvolle Ergänzung zur medikamentösen Behandlung darstellen.

Behandlungsmöglichkeiten bei Kniearthrose

Die Behandlung von Kniearthrose folgt in der Regel einem Stufenschema. An erster Stelle stehen konservative, nicht-operative Maßnahmen. Physiotherapie mit gezielten Übungen zur Stärkung der knieumgebenden Muskulatur, Verbesserung der Beweglichkeit und Entlastung des Gelenks ist dabei ein zentraler Baustein. Ergänzend können orthopädische Hilfsmittel wie Kniebandagen, Einlagen oder in fortgeschrittenen Fällen auch Gehhilfen zum Einsatz kommen.

Bei Übergewicht ist eine Gewichtsreduktion anzustreben, da jedes Kilogramm weniger die Belastung des Kniegelenks verringert. Gelenkschonende Sportarten wie Schwimmen, Radfahren oder spezielle Wassergymnastik können die Mobilität fördern, ohne das Knie zusätzlich zu belasten. Bei anhaltenden Beschwerden trotz konservativer Therapie können arthroskopische Eingriffe zur Gelenkspülung oder -glättung erwogen werden. Als letzte Option bei stark fortgeschrittener Arthrose steht der künstliche Gelenkersatz (Endoprothese) zur Verfügung, der heute ein standardisierter und erfolgreicher Eingriff ist.

Tipps zur Auswahl einer passenden Arthrose-Salbe

Bei der Vielzahl an verfügbaren Arthrose-Salben ist die Auswahl oft nicht einfach. Grundsätzlich sollte die Wahl des Präparats an die individuellen Beschwerden angepasst werden. Bei akuten, entzündlich bedingten Schmerzen können NSAR-haltige Produkte vorteilhaft sein. Bei chronischen, dumpfen Schmerzen hingegen können wärmende Salben oder Präparate mit pflanzlichen Wirkstoffen wie Arnika oder Teufelskralle eine gute Wahl darstellen.

Achten Sie auf die Galenik (Darreichungsform) des Produkts: Salben sind fetthaltig und ziehen langsamer ein, während Gele schneller einziehen und oft als angenehmer empfunden werden. Wichtig ist auch die Verträglichkeit - testen Sie neue Produkte zunächst an einer kleinen Hautfläche. Bei bekannten Allergien sollten die Inhaltsstoffe genau geprüft werden. Im Zweifelsfall kann die Beratung durch medizinisches Fachpersonal in der Apotheke oder durch den behandelnden Arzt helfen, das passende Produkt zu finden.

Neue Entwicklungen in der Arthrose-Therapie

Die Forschung im Bereich der Arthrose-Behandlung schreitet kontinuierlich voran. Besonders vielversprechend sind biologische Therapieansätze wie die Anwendung von Thrombozytenreichem Plasma (PRP). Hierbei werden körpereigene Wachstumsfaktoren aus dem Blut des Patienten gewonnen und ins betroffene Gelenk injiziert, um Heilungsprozesse anzuregen. Auch Stammzellentherapien befinden sich in der klinischen Erprobung mit dem Ziel, geschädigten Knorpel zu regenerieren.

Im Bereich der Schmerzbehandlung werden zunehmend verbesserte Formulierungen entwickelt, die eine gezieltere Wirkstoffabgabe ermöglichen und Nebenwirkungen reduzieren. Innovative Orthesen mit Sensortechnologie können Bewegungsabläufe analysieren und korrigieren. In der operativen Behandlung setzen sich minimalinvasive Techniken und individuell angefertigte Implantate durch, die bessere Ergebnisse und kürzere Rehabilitationszeiten versprechen. Zudem gewinnt die Telemedizin an Bedeutung, indem sie Patienten bei Übungsprogrammen und der langfristigen Therapieüberwachung unterstützt.

Die Behandlung von Kniearthrose erfordert einen ganzheitlichen Ansatz, der auf die individuelle Situation des Patienten abgestimmt sein sollte. Die Kombination verschiedener Therapiemaßnahmen verspricht dabei den größten Erfolg für eine verbesserte Lebensqualität trotz chronischer Erkrankung.

Dieser Artikel dient ausschließlich Informationszwecken und sollte nicht als medizinischer Rat verstanden werden. Bitte konsultieren Sie einen qualifizierten Gesundheitsexperten für eine persönliche Beratung und Behandlung.