Krankenkasse kündigen: Fristen und Voraussetzungen 2025

Die Grundversicherung in der Schweiz ist obligatorisch, doch die Wahl der Krankenkasse steht jedem Versicherten frei. Jährlich nutzen Tausende diese Möglichkeit, um durch einen Kassenwechsel Prämien zu sparen. Damit die Kündigung rechtsgültig ist, müssen jedoch bestimmte Fristen und formale Anforderungen beachtet werden.

Welche Kündigungsfristen gelten für die Grundversicherung?

Für die ordentliche Kündigung der Grundversicherung gilt in der Schweiz eine Frist bis zum 30. November eines Jahres. Die Kündigung muss der bisherigen Krankenkasse schriftlich per Einschreiben zugestellt werden. Der Versicherungsschutz bei der neuen Kasse beginnt dann am 1. Januar des Folgejahres. Wichtig ist, dass die Kündigung rechtzeitig abgeschickt wird, damit sie fristgerecht eintrifft. Viele Kassen bestätigen den Erhalt der Kündigung schriftlich.

Bei Verträgen mit eingeschränkter Arztwahl wie HMO- oder Hausarztmodellen kann eine längere Kündigungsfrist von bis zu drei Monaten gelten. In diesem Fall muss die Kündigung spätestens bis Ende September eingereicht werden. Versicherte sollten ihre Vertragsunterlagen prüfen, um die exakte Frist zu kennen.

Wann ist eine ausserordentliche Kündigung möglich?

Neben der ordentlichen Kündigung gibt es Situationen, in denen eine ausserordentliche Kündigung zulässig ist. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die Krankenkasse ihre Prämien für das kommende Jahr erhöht. In diesem Fall haben Versicherte das Recht, ihre Kasse bis Ende November zu kündigen, auch wenn sie ein Alternativmodell gewählt haben.

Eine weitere Möglichkeit besteht bei Änderungen der Franchise. Wer seine Franchise per 1. Januar anpasst, kann gleichzeitig die Krankenkasse wechseln. Die Kündigung muss auch hier schriftlich und fristgerecht erfolgen. Zudem können Versicherte bei einem Umzug in einen anderen Kanton oder bei Änderungen im Leistungsangebot ihrer Kasse ausserordentlich kündigen.

Wie vergleicht man Krankenkassen in der Schweiz effektiv?

Ein sorgfältiger Vergleich der Krankenkassen lohnt sich, da die Prämienunterschiede zwischen den Anbietern erheblich sein können. Versicherte sollten nicht nur die monatlichen Prämien vergleichen, sondern auch die angebotenen Servicemodelle und Zusatzleistungen berücksichtigen. Online-Vergleichsportale bieten eine gute Übersicht über die aktuellen Prämien verschiedener Kassen.

Bei der Auswahl einer neuen Krankenkasse spielen auch Faktoren wie Kundenservice, Erreichbarkeit und die Abwicklung von Rechnungen eine Rolle. Viele Versicherte legen Wert auf digitale Services wie Apps zur Rechnungseinreichung oder Online-Portale. Es empfiehlt sich, Bewertungen und Erfahrungsberichte anderer Versicherter zu lesen, bevor man sich für eine neue Kasse entscheidet.

Welche Krankenkassen bieten günstige Prämien an?

Die Prämien für die obligatorische Grundversicherung variieren je nach Kanton, Altersgruppe und gewähltem Versicherungsmodell erheblich. Versicherte können durch die Wahl einer höheren Franchise oder eines Alternativmodells wie Hausarzt- oder Telmed-Modell ihre Prämien senken. Einige Kassen sind bekannt dafür, in bestimmten Regionen besonders günstige Tarife anzubieten.

Die angegebenen Prämien sind Schätzungen und können je nach Kanton, Alter und gewählter Franchise variieren. Unabhängige Recherchen und aktuelle Vergleiche werden vor einer Entscheidung empfohlen.

Was müssen ältere Versicherte beim Kassenwechsel beachten?

Ein Kassenwechsel ist grundsätzlich in jedem Alter möglich, da die Krankenkassen in der Grundversicherung keine Gesundheitsprüfung durchführen dürfen. Auch ältere Versicherte können problemlos die Kasse wechseln, ohne Nachteile befürchten zu müssen. Die Leistungen der Grundversicherung sind gesetzlich vorgeschrieben und bei allen Kassen identisch.

Allerdings sollten ältere Personen besonders auf die Servicequalität und die Erreichbarkeit der neuen Kasse achten. Einige Versicherte bevorzugen Kassen mit persönlicher Beratung vor Ort, während andere die digitalen Angebote nutzen möchten. Wichtig ist auch, dass bei einem Wechsel keine Deckungslücke entsteht. Die neue Versicherung muss nahtlos an die alte anschliessen.

Bei Zusatzversicherungen sieht die Situation anders aus. Hier können Kassen Gesundheitsprüfungen verlangen und Anträge ablehnen. Ältere Versicherte sollten daher vor der Kündigung ihrer Zusatzversicherung klären, ob sie bei einer neuen Kasse aufgenommen werden.

Welche formalen Schritte sind bei der Kündigung einzuhalten?

Die Kündigung der Krankenkasse muss schriftlich erfolgen. Ein einfaches E-Mail oder ein Telefonanruf reicht nicht aus. Versicherte sollten ein Kündigungsschreiben verfassen, das ihre Versichertennummer, das Kündigungsdatum und die Unterschrift enthält. Das Schreiben sollte per Einschreiben versendet werden, um einen Nachweis über den Zugang zu haben.

Nach Erhalt der Kündigung stellt die bisherige Kasse eine Austrittsbestätigung aus. Dieses Dokument ist wichtig, da die neue Krankenkasse es in der Regel verlangt, bevor sie den Vertrag abschliesst. Versicherte sollten sich frühzeitig um eine neue Kasse kümmern, um sicherzustellen, dass der Wechsel reibungslos verläuft.

Zudem ist zu beachten, dass offene Prämienrechnungen bei der alten Kasse beglichen sein müssen, bevor der Wechsel vollzogen werden kann. Kassen dürfen die Austrittsbestätigung zurückhalten, wenn Prämien ausstehen.

Ein Wechsel der Krankenkasse ist in der Schweiz unkompliziert, sofern die Fristen und formalen Anforderungen eingehalten werden. Versicherte sollten die Kündigungsfristen genau beachten, Prämien vergleichen und sich rechtzeitig um eine neue Kasse kümmern. Besonders ältere Versicherte können ohne Einschränkungen wechseln, sollten aber auf guten Service und nahtlosen Versicherungsschutz achten. Mit der richtigen Vorbereitung lassen sich durch einen Kassenwechsel erhebliche Kosten einsparen.