Moderne Heiztechnik für ungedämmte Bestandsgebäude
Altbauten ohne umfassende Dämmung stellen besondere Anforderungen an moderne Heizsysteme. Während herkömmliche Wärmepumpen oft an ihre Grenzen stoßen, bieten speziell entwickelte Hochtemperatur-Wärmepumpen neue Möglichkeiten für die energieeffiziente Beheizung von Bestandsgebäuden. Diese Technologie ermöglicht es, auch in schlecht gedämmten Häusern auf fossile Brennstoffe zu verzichten und gleichzeitig von staatlichen Förderungen zu profitieren.
Die Heizungsmodernisierung in Altbauten gestaltet sich oft kompliziert, da viele dieser Gebäude nicht den heutigen Dämmstandards entsprechen. Herkömmliche Wärmepumpen erreichen ihre optimale Effizienz bei niedrigen Vorlauftemperaturen von 35-55°C, während Altbauten häufig höhere Temperaturen von 60-70°C benötigen. Moderne Hochtemperatur-Wärmepumpen schließen diese Lücke und machen klimafreundliches Heizen auch in ungedämmten Bestandsgebäuden möglich.
Hochtemperatur Wärmepumpe für Altbau – Funktionsweise und Vorteile
Hochtemperatur-Wärmepumpen unterscheiden sich von Standard-Wärmepumpen durch ihre Fähigkeit, Vorlauftemperaturen von bis zu 75°C zu erreichen. Diese Systeme nutzen spezielle Kältemittel und optimierte Verdichtertechnik, um auch bei niedrigen Außentemperaturen effizient zu arbeiten. Der Vorteil liegt darin, dass bestehende Heizkörper und Rohrleitungen oft weiterverwendet werden können, ohne dass eine komplette Sanierung des Heizsystems erforderlich ist.
Die Technologie ermöglicht es, schrittweise zu modernisieren. Hausbesitzer können zunächst die Heizung austauschen und später, wenn Budget und Zeit es erlauben, Dämmmaßnahmen durchführen. Dies macht die Wärmepumpe zu einer flexiblen Lösung für die Energiewende im Gebäudebestand.
Wärmepumpe für Altbau – Preise und Förderung 2025
Die Investitionskosten für Hochtemperatur-Wärmepumpen liegen zwischen 15.000 und 25.000 Euro, abhängig von der Gebäudegröße und dem gewählten System. Hinzu kommen Installationskosten von 3.000 bis 8.000 Euro. Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) unterstützt den Umstieg mit bis zu 70% der förderfähigen Kosten.
Die Förderung setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen: 30% Grundförderung für den Heizungstausch, 20% Geschwindigkeitsbonus bei Austausch alter Öl- oder Gasheizungen bis Ende 2028, und bis zu 30% einkommensabhängiger Bonus für Haushalte mit einem zu versteuernden Jahreseinkommen unter 40.000 Euro. Zusätzlich können regionale Förderprogramme der Länder und Kommunen in Anspruch genommen werden.
| Anbieter | Modell | Vorlauftemperatur | Kostenschätzung |
|---|---|---|---|
| Viessmann | Vitocal 250-A | bis 70°C | 18.000-22.000 € |
| Daikin | Altherma 3 H HT | bis 70°C | 16.000-20.000 € |
| Mitsubishi | Ecodan Zubadan | bis 60°C | 15.000-19.000 € |
| Vaillant | aroTHERM plus | bis 75°C | 17.000-21.000 € |
Preise, Tarife oder Kostenschätzungen in diesem Artikel basieren auf den neuesten verfügbaren Informationen, können sich jedoch im Laufe der Zeit ändern. Eine unabhängige Recherche wird vor finanziellen Entscheidungen empfohlen.
Hochtemperatur-Wärmepumpen – Eine Lösung für Altbau ohne Dämmung?
Die Eignung von Hochtemperatur-Wärmepumpen für ungedämmte Altbauten hängt von mehreren Faktoren ab. Entscheidend sind der energetische Zustand des Gebäudes, die Art der vorhandenen Heizkörper und die örtlichen Gegebenheiten. Eine professionelle Heizlastberechnung gibt Aufschluss darüber, ob eine Wärmepumpe ausreichend dimensioniert werden kann.
Bei sehr schlecht gedämmten Gebäuden mit einem Heizwärmebedarf über 150 kWh/m²a kann eine Wärmepumpe als alleinige Heizung an ihre Grenzen stoßen. In solchen Fällen bietet sich ein bivalenter Betrieb an, bei dem die Wärmepumpe durch einen zusätzlichen Heizstab oder eine andere Wärmequelle unterstützt wird.
Viessmann Wärmepumpe Altbau – Technische Lösungen im Detail
Viessmann bietet mit der Vitocal-Serie speziell für Altbauten entwickelte Lösungen. Die Vitocal 250-A erreicht Vorlauftemperaturen bis 70°C und arbeitet auch bei Außentemperaturen von -20°C noch effizient. Das System kann mit bestehenden Heizkörpern kombiniert werden und verfügt über eine intelligente Regelung, die sich automatisch an die Gebäudeeigenschaften anpasst.
Besonders interessant ist die Möglichkeit der Hybridlösung, bei der die Wärmepumpe mit einem Gas-Brennwertkessel kombiniert wird. Diese Lösung eignet sich für Gebäude, bei denen eine reine Wärmepumpenlösung noch nicht wirtschaftlich darstellbar ist, aber dennoch ein Schritt in Richtung klimafreundlicher Heizung gemacht werden soll.
Die Integration in bestehende Heizungsanlagen gelingt durch modulare Systemkomponenten und flexible Anschlussmöglichkeiten. Smart-Home-Funktionen ermöglichen eine bedarfsgerechte Steuerung und tragen zur Effizienzsteigerung bei.
Moderne Hochtemperatur-Wärmepumpen stellen eine praktikable Lösung für die Beheizung von Altbauten dar, auch wenn diese noch nicht vollständig saniert sind. Die Kombination aus technischer Innovation, staatlicher Förderung und der Möglichkeit schrittweiser Modernisierung macht diese Technologie zu einer attraktiven Alternative zu fossilen Heizsystemen. Eine individuelle Beratung durch Fachexperten hilft dabei, die optimale Lösung für das jeweilige Gebäude zu finden.