Parkinson-Behandlung: Therapiemöglichkeiten und Kosten

Morbus Parkinson ist eine fortschreitende Erkrankung des Nervensystems, die Millionen von Menschen weltweit betrifft. Die gute Nachricht ist, dass es heute verschiedene bewährte Behandlungsmöglichkeiten gibt, die dabei helfen können, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen deutlich zu verbessern. Von medikamentösen Therapien bis hin zu modernen chirurgischen Eingriffen stehen Patienten in Österreich verschiedene Optionen zur Verfügung.

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Was verursacht Parkinson und wie wird es diagnostiziert?

Was verursacht Parkinson? Die Ursachen von Morbus Parkinson sind komplex und noch nicht vollständig verstanden. Die Erkrankung entsteht durch das Absterben von Nervenzellen im Gehirn, die den Botenstoff Dopamin produzieren. Dieser Mangel an Dopamin führt zu den charakteristischen Bewegungsstörungen. Genetische Faktoren, Umwelteinflüsse und das Alter spielen dabei eine Rolle. In den meisten Fällen tritt die Erkrankung sporadisch auf, ohne erkennbare familiäre Häufung.

Die Diagnose basiert hauptsächlich auf der klinischen Untersuchung und der Beobachtung der Symptome. Bildgebende Verfahren wie DaTSCAN können die Diagnose unterstützen, indem sie die Dopamin-Transporter im Gehirn sichtbar machen.

Symptome von Parkinson erkennen und verstehen

Symptome von Parkinson entwickeln sich meist schleichend und werden oft zunächst übersehen. Die vier Hauptsymptome sind Zittern (Tremor) in Ruhe, Muskelsteifheit (Rigor), verlangsamte Bewegungen (Bradykinesie) und Gleichgewichtsstörungen. Zusätzlich können nicht-motorische Symptome auftreten, wie Schlafstörungen, Depression, Verstopfung oder Riechstörungen.

Frühe Anzeichen können subtil sein: Eine leichte Steifheit in einer Schulter, kleinere Handschrift oder verminderte Mimik. Da diese Symptome auch bei anderen Erkrankungen auftreten können, ist eine sorgfältige neurologische Untersuchung durch einen Spezialisten entscheidend für die richtige Diagnose.

Morbus Parkinson: Medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten

Morbus Parkinson wird primär mit Medikamenten behandelt, die den Dopaminmangel im Gehirn ausgleichen. Levodopa (L-DOPA) gilt als Goldstandard der Parkinson-Therapie. Es wird im Gehirn zu Dopamin umgewandelt und kann die motorischen Symptome erheblich verbessern. Meist wird es mit Carbidopa kombiniert, um Nebenwirkungen zu reduzieren.

Dopaminagonisten ahmen die Wirkung von Dopamin nach und können allein oder in Kombination mit Levodopa eingesetzt werden. MAO-B-Hemmer und COMT-Hemmer verlängern die Wirkung des körpereigenen Dopamins. Die Wahl der Medikamente hängt vom Alter des Patienten, der Schwere der Symptome und individuellen Faktoren ab. Eine regelmäßige Anpassung der Therapie ist meist notwendig.

Verursacht Parkinson Demenz und kognitive Probleme?

Verursacht Parkinson Demenz? Diese Frage beschäftigt viele Betroffene und ihre Angehörigen. Nicht alle Parkinson-Patienten entwickeln eine Demenz, aber das Risiko ist erhöht. Etwa 30-40% der Patienten entwickeln im Verlauf der Erkrankung kognitive Probleme, die von leichten Denkstörungen bis zur Parkinson-Demenz reichen können.

Die Parkinson-Demenz unterscheidet sich von der Alzheimer-Demenz. Während bei Alzheimer zunächst das Gedächtnis betroffen ist, stehen bei der Parkinson-Demenz Probleme mit der Aufmerksamkeit, der Verarbeitungsgeschwindigkeit und den Exekutivfunktionen im Vordergrund. Halluzinationen können ebenfalls auftreten. Eine frühzeitige neuropsychologische Testung kann helfen, kognitive Veränderungen rechtzeitig zu erkennen.

Moderne chirurgische Behandlungsoptionen

Für Patienten mit fortgeschrittener Parkinson-Erkrankung, bei denen Medikamente nicht mehr ausreichend wirken, gibt es chirurgische Behandlungsmöglichkeiten. Die Tiefe Hirnstimulation (DBS) ist das am häufigsten angewendete Verfahren. Dabei werden dünne Elektroden in bestimmte Gehirnregionen implantiert, die über einen Schrittmacher-ähnlichen Generator elektrische Impulse aussenden.

Die DBS kann motorische Symptome wie Tremor, Steifheit und Bewegungsverlangsamung deutlich verbessern. Der Eingriff ist reversibel und die Stimulation kann individuell angepasst werden. Weitere chirurgische Optionen umfassen die Duodopa-Pumpe, bei der Levodopa kontinuierlich über eine Sonde direkt in den Dünndarm gepumpt wird.


Kosten der Parkinson-Behandlung in Österreich

Die Behandlungskosten für Parkinson variieren je nach Therapieform und Krankheitsstadium erheblich. In Österreich werden die meisten Behandlungen von der Sozialversicherung übernommen, dennoch können Eigenanteile anfallen.

Behandlungsart Anbieter/Einrichtung Geschätzte Kosten
Medikamentöse Grundtherapie Alle Apotheken 50-200€ monatlich (Eigenanteil)
Neurologische Betreuung Neurologische Praxen/Kliniken 150-300€ pro Quartal
Tiefe Hirnstimulation AKH Wien, Kepler Universitätsklinikum 25.000-40.000€ (Kassenleistung)
Physiotherapie Private Praxen 60-90€ pro Einheit
Ergotherapie Therapeutische Zentren 70-100€ pro Einheit

Preise, Tarife oder Kostenschätzungen in diesem Artikel basieren auf den neuesten verfügbaren Informationen, können sich aber im Laufe der Zeit ändern. Eine unabhängige Recherche wird vor finanziellen Entscheidungen empfohlen.


Die Parkinson-Behandlung ist heute vielfältiger und effektiver als je zuvor. Durch die Kombination verschiedener Therapieansätze - von Medikamenten über Physiotherapie bis hin zu chirurgischen Eingriffen - können Betroffene oft über Jahre hinweg eine gute Lebensqualität aufrechterhalten. Wichtig ist eine frühzeitige Diagnose und eine individuelle, an den Bedürfnissen des Patienten orientierte Behandlung durch ein erfahrenes Team aus Neurologen, Therapeuten und anderen Fachkräften.

Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken und sollte nicht als medizinische Beratung betrachtet werden. Bitte konsultieren Sie einen qualifizierten Arzt für eine individuelle Beratung und Behandlung.