Wärmepumpen im Altbau: Hochtemperatur und Preise in Österreich

Viele Altbauten in Österreich werden noch mit Heizkörpern und hohen Vorlauftemperaturen betrieben. Moderne Hochtemperatur-Wärmepumpen können dennoch eine effiziente Alternative zu Gas- oder Ölheizungen sein. Dieser Überblick erklärt, was Hochtemperatur-Modelle leisten, welche Voraussetzungen im Altbau wichtig sind, wie sich die Planung realistisch angeht und mit welchen Preisen Sie in Ihrer Region rechnen sollten.

Wärmepumpen im Altbau: Hochtemperatur und Preise in Österreich

Hochtemperatur Wärmepumpe: was steckt dahinter?

Hochtemperatur-Wärmepumpen sind Geräte, die Vorlauftemperaturen von etwa 60 bis 75 °C erreichen können. Das ist vor allem dort relevant, wo bestehende Heizkörper hohe Temperaturen benötigen oder eine Fußbodenheizung nicht nachrüstbar ist. Technisch kommen häufig Kältemittel wie R290 (Propan) zum Einsatz, die auch bei niedrigen Außentemperaturen höhere Vorläufe erlauben. Wichtig zu wissen: Je höher die Vorlauftemperatur, desto geringer ist die Jahresarbeitszahl (JAZ). Eine sorgfältige Auslegung bleibt daher entscheidend, um Effizienz und Komfort zu vereinen.

Wärmepumpe Altbau: worauf kommt es an?

Im Altbau zählen drei Punkte besonders: erstens der reale Heizwärmebedarf, zweitens die nötige Vorlauftemperatur an sehr kalten Tagen, drittens die Hydraulik der vorhandenen Heizkreise. Ein einfacher Test in der Heizsaison hilft: Heizkurve schrittweise senken und prüfen, ob die Räume noch warm werden. Kommen Sie auf 50–55 °C oder niedriger, steigen Effizienz und Auswahl deutlich. Zusätzlich lohnen kleine Maßnahmen wie hydraulischer Abgleich, größere Heizkörperflächen oder verbesserte Dämmung an Fenstern und Leitungen. In dicht bebauten Lagen sind auch Schallgrenzwerte und Aufstellorte (z. B. Innenhof) zu beachten.

Hochtemperatur Wärmepumpe für Altbau: sinnvoll?

Eine Hochtemperatur Wärmepumpe für Altbau ist sinnvoll, wenn die erforderlichen Vorlauftemperaturen dauerhaft über 55–60 °C liegen oder nur begrenzte Effizienzmaßnahmen möglich sind. Sie kann den Kesseltausch vereinfachen, da bestehende Heizkörper oft weiterverwendet werden. Allerdings steigt bei hohen Vorlauftemperaturen der Stromverbrauch. Prüfen Sie daher, ob ausgewählte Räume mit größeren Heizkörpern oder Niedertemperaturflächen nachgerüstet werden können, um die Vorlauftemperatur zu senken. In Regionen mit strengeren Wintern ist auch die bivalente Betriebsweise (Wärmepumpe plus bestehender Kessel als Spitzenlast) eine Option, falls die Gebäudehülle sehr anspruchsvoll ist.

Viessmann Wärmepumpe Altbau: Beispiele

Unter dem Stichwort Viessmann Wärmepumpe Altbau werden häufig Geräte genannt, die hohe Vorlauftemperaturen ermöglichen, etwa Vitocal-Modelle mit R290 und Vorlaufwerten bis etwa 70 °C. Solche Systeme können mit bestehenden Heizkörpernetzen harmonieren und bieten modulierenden Betrieb für stabile Raumtemperaturen. Vergleichbare Hochtemperatur-Ansätze finden sich auch bei anderen Herstellern. Für Altbauten in Österreich sind zudem Serviceverfügbarkeit, Schallschutz am Aufstellort und die Einbindung von Pufferspeichern oder Hochtemperatur-Warmwasserbereitung wichtige Planungsdetails.

Altbausanierungen profitieren von gründlicher Planung: Eine Heizlastberechnung, Messungen am Bestand und eine ehrliche Betrachtung der Gebäudedämmung schaffen die Basis für die Gerätewahl. Stromtarife, möglicher PV-Eigenverbrauch und Netzanschlusskapazitäten beeinflussen Betriebskosten spürbar. In Österreich existieren Förderprogramme auf Bundes- und Landesebene; deren Konditionen variieren und sollten vor Vertragsabschluss geprüft werden. Eine Dokumentation von Gebäudedaten, Heizkurven und geplanten Maßnahmen erleichtert sowohl die Angebotseinholung als auch die Förderanträge.

Wärmepumpen Preise in Österreich (Schätzung)

Wärmepumpen Preise hängen stark von Gerätetyp, nötigen Umbauten, Aufstellort und hydraulischer Einbindung ab. Hochtemperatur-Luft/Wasser-Systeme liegen inklusive Montage oft zwischen rund 20.000 und 35.000 Euro. Erdsondenanlagen sind teurer, da Bohrungen anfallen. Die Spanne unten versteht sich als grobe Orientierung ohne Förderungen und kann je nach Region und Objekt variieren.


Product/Service Provider Cost Estimation
Vitocal 250-A (Luft/Wasser, bis 70°C) Viessmann ca. €22.000–€35.000 installiert
aroTHERM plus VWL Vaillant ca. €20.000–€32.000 installiert
Altherma 3 H HT Daikin ca. €22.000–€35.000 installiert
Compress 7000i AW (R290) Bosch ca. €18.000–€30.000 installiert
S2125 (Luft/Wasser, bis 75°C) Nibe ca. €21.000–€33.000 installiert
Sole/Wasser mit Erdsonde (typisch) Diverse Anbieter ca. €30.000–€45.000 inkl. Bohrung

Preise, Tarife oder Kostenschätzungen in diesem Artikel basieren auf den neuesten verfügbaren Informationen, können sich jedoch im Laufe der Zeit ändern. Eine eigenständige Recherche wird vor finanziellen Entscheidungen empfohlen.

Betriebskosten ergeben sich aus Wärmebedarf, Jahresarbeitszahl und Strompreis. Beispiel: Bei 15.000 kWh Wärmebedarf und einer JAZ von 3 werden etwa 5.000 kWh Strom benötigt. Mit 30 Cent/kWh entspräche das rund 1.500 Euro pro Jahr. Photovoltaik kann die Jahresbilanz verbessern, ersetzt aber keine sorgfältige Auslegung der Vorlauftemperatur.

Fazit

Für Altbauten in Österreich können Hochtemperatur-Wärmepumpen eine praktikable Lösung sein, wenn hohe Vorlauftemperaturen gefordert sind oder Umbauten begrenzt bleiben müssen. Effizienzgewinne entstehen vor allem durch sorgfältige Planung, korrekte Dimensionierung und eine möglichst niedrige Heizkurve. Wer Preise realistisch vergleichen will, sollte belastbare Bestandsdaten liefern und Angebote mit identischer Leistungsangabe, Schallwerten, Hydraulikkomponenten und Gewährleistung gegenüberstellen. So lässt sich die passende Lösung für das jeweilige Gebäude fundiert bestimmen.