Wärmepumpen: Stromverbrauch, alte Häuser und Photovoltaik-Kombination

Wärmepumpen gewinnen als nachhaltige Heiztechnologie in Österreich zunehmend an Bedeutung. Sie nutzen Umweltwärme aus Luft, Wasser oder Erdreich und wandeln diese effizient in Heizenergie um. Doch wie hoch ist ihr tatsächlicher Stromverbrauch? Lohnt sich der Einbau auch in Altbauten? Und welche Vorteile bietet die Kombination mit einer Photovoltaikanlage? Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte rund um diese zukunftsweisende Heiztechnologie.

Wärmepumpen: Stromverbrauch, alte Häuser und Photovoltaik-Kombination

Wärmepumpen haben sich in den letzten Jahren als umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Heizsystemen etabliert. Sie nutzen natürliche Wärmequellen und benötigen nur einen Bruchteil an elektrischer Energie im Vergleich zu konventionellen Heizsystemen. In Österreich werden sie zunehmend gefördert und sind ein wichtiger Baustein der Energiewende. Doch wie effizient sind Wärmepumpen wirklich, welche Kosten entstehen durch ihren Stromverbrauch und eignen sie sich auch für Altbauten?

Wie hoch ist der Stromverbrauch einer Wärmepumpe?

Der Stromverbrauch einer Wärmepumpe hängt maßgeblich von ihrer Effizienz ab, die durch die Jahresarbeitszahl (JAZ) ausgedrückt wird. Eine JAZ von 4 bedeutet, dass aus einer Kilowattstunde Strom vier Kilowattstunden Heizenergie erzeugt werden können. Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit 150 m² Wohnfläche liegt der jährliche Stromverbrauch bei etwa 3.000 bis 6.000 kWh, abhängig von Faktoren wie:

  • Gebäudedämmung und Heizlast
  • Art der Wärmepumpe (Luft, Wasser oder Erdreich)
  • Vorlauftemperatur des Heizsystems
  • Klimatische Bedingungen am Standort

Erdwärmepumpen weisen in der Regel die höchste Effizienz auf, da die Temperatur im Erdreich ganzjährig relativ konstant bleibt. Luftwärmepumpen sind hingegen bei niedrigen Außentemperaturen weniger effizient und verbrauchen entsprechend mehr Strom. Bei sehr kalten Temperaturen kann ein zusätzlicher elektrischer Heizstab zum Einsatz kommen, was den Stromverbrauch deutlich erhöht.

Eignen sich Wärmepumpen für alte Häuser?

Die Installation von Wärmepumpen in Altbauten wird oft kritisch gesehen, ist aber unter bestimmten Voraussetzungen durchaus sinnvoll. Entscheidend sind folgende Faktoren:

  • Dämmstandard des Gebäudes
  • Art des vorhandenen Heizsystems
  • Möglichkeit zur Nutzung von Niedertemperaturheizkörpern oder Fußbodenheizung
  • Verfügbare Fläche für die Installation (besonders bei Erdwärmepumpen)

In Altbauten mit schlechter Dämmung sind herkömmliche Wärmepumpen oft nicht wirtschaftlich, da sie hohe Vorlauftemperaturen benötigen, was ihre Effizienz stark mindert. Hier können jedoch spezielle Hochtemperatur-Wärmepumpen eine Alternative sein. Idealerweise sollten vor der Installation einer Wärmepumpe zunächst Dämmmaßnahmen durchgeführt werden, um die Heizlast zu reduzieren.

Eine weitere Option für Altbauten ist die Kombination einer Wärmepumpe mit dem bestehenden Heizsystem als Hybrid-Lösung. Dabei übernimmt die Wärmepumpe die Grundlast, während bei sehr niedrigen Temperaturen die konventionelle Heizung zugeschaltet wird.

Was kosten Hochtemperatur-Wärmepumpen?

Hochtemperatur-Wärmepumpen sind speziell für den Einsatz in Gebäuden mit konventionellen Heizkörpern konzipiert, die höhere Vorlauftemperaturen benötigen. Sie stellen eine wichtige Option für die energetische Sanierung von Altbauten dar, sind jedoch in der Anschaffung teurer als Standard-Wärmepumpen.


Typ der Hochtemperatur-Wärmepumpe Leistungsbereich Preisspanne (inkl. Installation)
Luft-Wasser Hochtemperatur-WP 8-14 kW 18.000€ - 25.000€
Sole-Wasser Hochtemperatur-WP 8-14 kW 25.000€ - 35.000€
Wasser-Wasser Hochtemperatur-WP 10-16 kW 27.000€ - 38.000€

Preise, Raten oder Kostenschätzungen in diesem Artikel basieren auf den neuesten verfügbaren Informationen, können sich jedoch im Laufe der Zeit ändern. Vor finanziellen Entscheidungen wird eine unabhängige Recherche empfohlen.

Die höheren Anschaffungskosten von Hochtemperatur-Wärmepumpen müssen gegen die Kosten für umfassende Sanierungsmaßnahmen abgewogen werden. In vielen Fällen kann die Installation einer solchen Wärmepumpe günstiger sein als der komplette Austausch des Heizsystems oder umfangreiche bauliche Maßnahmen. Zudem gibt es in Österreich verschiedene Förderungen, die die Investitionskosten erheblich reduzieren können.

Welche Vorteile bietet die Kombination von Photovoltaik und Wärmepumpe?

Die Kombination einer Wärmepumpe mit einer Photovoltaikanlage stellt eine besonders nachhaltige und wirtschaftliche Lösung dar. Die selbst erzeugte Solarenergie kann direkt für den Betrieb der Wärmepumpe genutzt werden, wodurch sich die Betriebskosten deutlich reduzieren lassen. Die wichtigsten Vorteile dieser Kombination sind:

  • Reduzierung der Stromkosten für den Betrieb der Wärmepumpe
  • Erhöhung des Eigenverbrauchsanteils der PV-Anlage
  • Steigerung der Gesamtenergieeffizienz des Gebäudes
  • Verbesserung der CO₂-Bilanz
  • Unabhängigkeit von steigenden Energiepreisen

Um die Synergie zwischen Photovoltaik und Wärmepumpe optimal zu nutzen, empfiehlt sich der Einsatz eines intelligenten Energiemanagementsystems. Dieses steuert den Betrieb der Wärmepumpe bevorzugt zu Zeiten, in denen ausreichend Solarstrom zur Verfügung steht.

Eine weitere Optimierungsmöglichkeit bietet die Installation eines Pufferspeichers. Dieser kann überschüssigen Solarstrom in Form von Wärme speichern und bei Bedarf wieder abgeben. Bei größeren PV-Anlagen kann auch ein Batteriespeicher sinnvoll sein, um den Eigenverbrauch weiter zu steigern.

Die Dimensionierung der PV-Anlage sollte auf den Stromverbrauch der Wärmepumpe abgestimmt sein. Als Faustregel gilt: Pro Kilowatt Heizleistung der Wärmepumpe sollte etwa 1 kWp Photovoltaikleistung installiert werden. Bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus mit einer 8 kW Wärmepumpe wäre demnach eine PV-Anlage mit etwa 8-10 kWp empfehlenswert.

Wärmepumpen in Kombination mit Photovoltaikanlagen werden in Österreich durch verschiedene Programme gefördert, was die Wirtschaftlichkeit dieser Lösung zusätzlich verbessert. Je nach Bundesland können Hausbesitzer von unterschiedlichen Förderprogrammen profitieren, die sowohl die Installation der Wärmepumpe als auch der Photovoltaikanlage unterstützen.

Die Entscheidung für eine Wärmepumpe sollte stets auf einer gründlichen Analyse des Gebäudes und der individuellen Anforderungen basieren. Insbesondere bei Altbauten ist eine fachkundige Beratung unerlässlich, um die optimale Lösung zu finden. Moderne Hochtemperatur-Wärmepumpen und die Kombination mit Photovoltaikanlagen eröffnen jedoch auch für ältere Gebäude neue Möglichkeiten, nachhaltig und wirtschaftlich zu heizen.