Wie sich der Stundensatz einer Reinigungskraft zusammensetzt

Der Stundensatz einer Reinigungskraft wirkt auf den ersten Blick oft hoch, vor allem im Vergleich zum eigenen Nettoverdienst. Hinter einem scheinbar einfachen Betrag pro Stunde stecken jedoch verschiedene Kostenfaktoren: vom gesetzlichen Mindestlohn über Versicherungen und Fahrtzeiten bis hin zu Material, Verwaltung und Steuern. Wer diese Bausteine kennt, kann Angebote für eine Putzfrau oder Reinigungskraft besser einschätzen und entscheiden, welches Modell – Minijob, selbstständige Reinigungskraft oder Reinigungsfirma – zum eigenen Haushalt und Budget passt.

Wie sich der Stundensatz einer Reinigungskraft zusammensetzt

Viele Menschen sind überrascht, wenn eine Putzfrau oder eine Reinigungskraft deutlich mehr pro Stunde kostet, als sie selbst netto verdienen. Der Stundensatz wirkt zunächst hoch, doch er setzt sich aus weit mehr zusammen als dem reinen Lohn für die eigentliche Putzarbeit. Ein genauer Blick hilft zu verstehen, wie sich die Beträge ergeben und warum unterschiedliche Modelle zu verschiedenen Preisen führen.

Stundenlohn Putzfrau: Welche Faktoren bestimmen ihn?

Der Stundenlohn einer Putzfrau hängt zunächst vom Arbeitsverhältnis ab: Wird die Person als Minijobberin im Privathaushalt angestellt, über eine Agentur vermittelt oder arbeitet sie als selbstständige Reinigungskraft auf Rechnung. Gesetzlicher Mindestlohn, branchenspezifische Tariflöhne im Gebäudereiniger-Handwerk und regionale Unterschiede spielen dabei eine zentrale Rolle.

Hinzu kommen Qualifikation, Erfahrung und Aufgabenumfang. Eine einfache Grundreinigung ohne Spezialarbeiten ist günstiger als etwa die Reinigung empfindlicher Oberflächen oder die regelmäßige Pflege eines großen Hauses. Auch ob eigenes Reinigungsmaterial mitgebracht wird, ob kurzfristige Einsätze gewünscht sind oder ob flexible Zeiten gefordert werden, beeinflusst den Stundenlohn der Putzfrau.

Was bekommt eine Putzfrau pro Stunde im Durchschnitt?

Um die Frage „Was bekommt eine Putzfrau pro Stunde?“ einzuordnen, lohnt sich eine Unterscheidung zwischen Brutto- und Nettolohn sowie zwischen dem, was die Reinigungskraft erhält, und dem, was der Haushalt tatsächlich zahlt. Im privaten Minijob liegt der vereinbarte Lohn meist etwas über dem gesetzlichen Mindestlohn, häufig im Bereich von etwa 13 bis 18 Euro brutto pro Stunde, je nach Region und Aufgaben.

Angestellte in tarifgebundenen Reinigungsfirmen erhalten einen gesetzlich oder tariflich festgelegten Branchenlohn, der in der Regel über dem Mindestlohn liegt. Gleichzeitig muss der Arbeitgeber Sozialabgaben, Versicherungen, Urlaub, Krankheitstage und Verwaltungsaufwand einpreisen. Der Betrag, den der Haushalt oder Auftraggeber bezahlt, ist deshalb deutlich höher als der Lohn, der bei der Reinigungskraft auf dem Konto landet.

Ein Teil des Unterschieds zwischen dem gezahlten Preis und dem realen Stundenlohn erklärt sich daraus, dass reine Arbeitszeit beim Kunden oft nur einen Teil der Gesamtarbeitszeit ausmacht. Wegezeiten, Besichtigungen, Angebotserstellung, organisatorische Tätigkeiten und nicht abrechenbare Lücken im Tagesplan müssen in den durchschnittlichen Stundensatz eingerechnet werden.

Stundensatz Reinigungskraft Deutschland im Vergleich

Betrachtet man den Stundensatz einer Reinigungskraft in Deutschland insgesamt, ergeben sich grobe Orientierungswerte: Privat beauftragte Einzelpersonen bewegen sich häufig im Bereich von etwa 15 bis 25 Euro pro Stunde, je nach Qualifikation, Region und ob legal angemeldet wird. Professionelle Reinigungsunternehmen, die gesetzliche Vorgaben, Versicherungen und Qualitätskontrollen erfüllen, liegen üblicherweise im Bereich von etwa 25 bis 40 Euro pro Stunde für haushaltsnahe Reinigungen.


Product/Service Provider Cost Estimation
Haushaltshilfe auf Rechnung Helpling (Plattform) ca. 17–25 € pro Stunde
Privat vermittelte Putzkraft Betreut.de (Plattform) ca. 15–22 € pro Stunde
Reinigungsservice im Haushalt Lokales Reinigungsunternehmen ca. 25–40 € pro Stunde inkl. MwSt

Preise, Tarife oder Kostenschätzungen in diesem Artikel basieren auf den neuesten verfügbaren Informationen, können sich jedoch im Laufe der Zeit ändern. Eigene Recherche wird vor finanziellen Entscheidungen empfohlen.

Reinigungskraft für zu Hause: Was fließt in den Preis ein?

Wer eine Reinigungskraft für zu Hause sucht, sollte den genannten Stundensatz nicht nur als „Lohn“ verstehen, sondern als Gesamtpreis für eine Dienstleistung. Darin enthalten sind unter anderem Lohnkosten, Arbeitgeberanteile zur Sozialversicherung (bei Anstellung), Versicherungen gegen Schäden und Unfälle, Verwaltung, Buchhaltung und häufig auch die Bereitstellung von Putzmitteln und Geräten.

Bei selbstständigen Kräften kommen Einkommensteuer, gegebenenfalls Umsatzsteuer und betriebliche Versicherungen hinzu. Damit sich die Tätigkeit rechnet, muss der Stundensatz so kalkuliert sein, dass auch Urlaubszeiten, Krankheit, Feiertage und unproduktive Zeiten ausgeglichen werden können. Für Haushalte bedeutet das: Ein scheinbar hoher Satz relativiert sich, wenn man alle versteckten Kosten berücksichtigt, die die Reinigungskraft selbst tragen muss.

Senioren Reinigungskraft: Besondere Anforderungen und Kosten

Eine Senioren Reinigungskraft übernimmt oft mehr als nur das reine Putzen. Häufig geht es auch um entlastende Unterstützung im Alltag, zum Beispiel beim Aufräumen, bei kleinen Besorgungen oder beim Strukturieren des Haushalts. Diese Zusatzaufgaben erfordern Zeit, Einfühlungsvermögen und manchmal eine besondere Schulung im Umgang mit älteren oder gesundheitlich eingeschränkten Menschen.

Dadurch kann der Stundensatz für eine auf Senioren spezialisierte Reinigungskraft leicht über den Preisen für eine reine Standardreinigung liegen. Zusätzlich spielen rechtliche Rahmenbedingungen eine Rolle, etwa wenn Leistungen über einen anerkannten Dienstleister abgerechnet werden, der mit Pflegekassen zusammenarbeitet. In solchen Fällen beeinflussen auch Vorgaben zu Qualifikation, Dokumentation und Versicherung die endgültigen Kosten, die der Haushalt oder die pflegebedürftige Person zu tragen hat.

Fazit: Wie sich der gezahlte Stundensatz einordnet

Der Stundensatz einer Reinigungskraft setzt sich aus vielen Bausteinen zusammen: gesetzliche Mindest- oder Tariflöhne, Sozialabgaben, Versicherungen, Wegezeiten, Organisation, Material und unternehmerisches Risiko. Ob Minijob, selbstständige Putzfrau oder Reinigungsfirma – jedes Modell hat eine eigene Kostenstruktur und erklärt, warum sich der gezahlte Preis deutlich vom ausgezahlten Stundenlohn unterscheidet. Wer diese Zusammenhänge kennt, kann Angebote realistisch einschätzen, die eigene Erwartung an Preis und Leistung anpassen und bewusster entscheiden, welche Form der Unterstützung im Haushalt sinnvoll ist.